Zittern: Stress und Verspannungen einfach abschütteln (neurogenes Zittern)

Zittern ist etwas, was für uns unangenehm, unerwünscht vorkommt. Ich meine damit nicht das Schlottern bei Kälte. Babys und Tiere zittern in bestimmten Momenten, es ist uns angeboren. Erwachsene haben es oft verlernt.

Es ist eine unterdrückte Reaktion auf Hyperextension (übermässige Spannung eines Körperteils). Die Idee dahinter ist, dass wir dann zittern, wenn wir es loslassen. Kleine Kinder zittern zum Beispiel vor Ekel. Die Katze, nachdem sie vom Hund verfolgt wurde. Wir Erwachsene lassen das nicht mehr so zu. Zittern wird oft als Schwäche oder Krankheitszeichen gedeutet und damit unterdrückt.

Zittern ist eine angeborene Fähigkeit. Hilfreich, wenn wir wissen, wie man es benutzt.

Zittern ist aber auch Zeichen der Entspannung. Der Körper erhält das Signal, dass die Anspannung oder die Gefahr vorüber ist. Eine angeborene Fähigkeit, von der wir alle profitieren können.

Was immer hilft: Du kannst Momente, in welche Du zittern musst (beispielsweise nach einer sehr unangenehmen Begegnung oder einem Schockmoment) einfach bewusst zulassen. Das tut gut.

Wir können das Zittern zum Spannungsabbau auch neu lernen und trainieren. Zittern kann im Nachhinein gespürt werden, Verspannungen und Blockaden aus Stresssituationen können gelöst werden. Das braucht Übung, weil wir trainiert sind, dies zu unterdrücken. Bestimmte Körperübungen, und -positionen helfen Dir, das Zittern neu zu lernen.

Wenn Du Dich dafür interessierst, gibt es bei uns Tipps, Bücher und Videos zum ausleihen oder Adressen von TRE-Therapeuten.

Zusammengefasst: Du bringst deinen Körper in eine Position, in der er zu zittern beginnt. Mit der Zeit kannst Du einfach und schnell zu am ganzen Körper zu Zittern beginnen und dies auch jederzeit wieder stoppen. Dies löst Spannungen auf tiefer Ebene und kann sich richtig gut anfühlen.

Und bei bei Traumas? Spezialisten machen aufmerksam darauf, dass sich ruckartige Bewegungen am Anfang unvorbereitet ungewohnt anfühlen. Wer besonders belastende, traumatische Erfahrungen gemacht hat, kann damit etwas auflösen, muss aber damit rechnen, dass dies erstmal zum Vorschein kommt. Wenn Du dich damit unsicher fühlst, probiere nur soweit aus, wie Du dich wirklich wohl fühlst oder ziehe jemanden bei, der damit Erfahrung hat.

Dort wo es funktioniert, können manchmal Blockaden, Traumas und oder körperliche Beschwerden auf einer sehr tiefen Ebene gelöst werden. Unser Körper und unsere Psyche sind immer wieder für Überraschungen gut.